Berlin MICE Summit 2016

Das Programm und die Einladung waren schon mal vielversprechend und so machten wir uns zum 1. Berlin MICE Summit in das Vollgutlager / ehemalige Kindl Brauerei nach Berlin Neukölln auf.

Der Andrang war groß und die Schlange dementsprechend von weitem sichtbar. Rund 270 Teilnehmer hatten sich angemeldet, um gemeinsam zukunftsweisende Ideen und Innovationen für Berlin zu entwickeln.

Schon beim studieren der Teilnehmerliste im Vorfeld freute man sich auf ein Widersehen mit bekannten Gesichtern. Es dauerte auch nicht lange und nahezu alle Teilnehmer waren in Gespräche vertieft. Zum Glück hatte der Moderator Hajo Schuhmacher Durchsetzungsvermögen und so vertagten wir unsere Unterhaltungen und nahmen vor der Bühne platz. Hier dann auch schon der erste „aha“ Effekt. Wir nahmen nicht - wie sonst üblich - auf mehr oder weniger bequemen Konferenzstühlen in Reihe platz. Nein, nein - ein wildes Durcheinander von bunten Papphockern war vor der Bühne platziert. Überhaupt fiel jetzt auch auf, dass das gesamte Set-up wenig mit der sonst so üblichen Tagungsgestaltung zu tun hatte. Das Vollgutlager an sich schon eine beeindruckende Location, wurde mit vielen kleinen, hippen Gesprächsinseln und stylischen Möbeln von Party Rent, expofair und Rent 4 Event ausgestattet.

Nachdem sich alle ein nettes Plätzchen gesucht hatten ging es los. Aber Moment mal, keine Power Point, keine Vorträge? Nein - Open Space war das Motto - also los: Was sind die Themen unsere Branche? Wo die Probleme? Was gibt es für Ideen? Unsere Branche war gefragt, ganz konkret Themen anzusprechen und zu diskutieren. Nach dem ersten Zögern, trauten sich immer mehr Teilnehmer ihre Themen vorzustellen und zu notieren.

Geschafft! Nach gut 15 Minuten waren fast 20 Themen notiert! Die erste Hälfte sollte in der ersten und die zweite Hälfte in der zweiten Stunde diskutiert werden. So weit, so gut, und nun? Frau Ilona Böttger wies das Publikum ein und bat alle Teilnehmer, sich für das Thema einzutragen, welches jeweils am meisten Interesse geweckt hat. Einige, mich eingeschlossen, sind schon beim Versuch sich für ein Thema einzutragen wieder in tiefgründige Gespräche verfallen. Man trifft sich einfach viel zu selten! Zur zweiten Gesprächsrunde habe ich es dann aber auch geschafft.

Das Konzept ist voll aufgegangen! Die einzelnen Gruppen haben sich gut verteilt und je nach Teilnehmerstärke zwischen 5 und 40 Personen hitzig und angeregt diskutiert. Das Besondere dabei: Hier kam jeder zu Wort; nicht nur die altbekannten, die sich sonst auf jede Bühne und an jedes Mikrofon trauen. Die Atmosphäre war dementsprechend. Alle Gruppen gestikulierten, nickten oder schüttelten mit den Köpfen. Dazwischen immer noch diejenigen, welche sich nach wie vor nicht von ihren Einzelgesprächen losreißen konnten. So what? – Open Space eben.

Nach den einzelnen Gesprächsrunden war es Zeit fürs Mittag. Das Catering von „Culpepper“ und „Optimahl“ hat mit regionalen Köstlichkeiten überzeugt und Kraft für die zweite Runde gegeben. Jedes Team stellte seine Diskussionsergebnisse vor und machte die Dringlichkeit des Themas für unsere Branche noch einmal deutlich. Die ganze Sache soll schließlich nicht umsonst sein. Jeder Teilnehmer erhielt drei Stimmen und konnte für die ihm wichtigsten Themen voten. Das Beste daran: Die vier Themen mit den meisten Stimmen werden an den Senat und die ortsansässigen Branchenverbände zur weiteren Diskussion und Umsetzung gegeben. Es wird also tatsächlich etwas passieren?! Wow!!!

1. Berlin MICE Summit – Tag der Kongresswirtschaft 2016 from visitBerlin on Vimeo.

 

In zwei Jahren werden wir es sehen. Zum nächsten MICE Summit in 2018 werden die Umsetzungsergebnisse präsentiert. Folgende Themen haben den Sprung in die Politik und Branche geschafft:

  1. AG-Flüchtlinge: Wie und unter welchen Voraussetzungen schaffen wir es, Flüchtlinge zeitnah in unserer Branche zu beschäftigen? Was sind die Formalitäten und Kriterien?
  2. Off Locations: Wie können wir es schaffen außergewöhnliche Eventlocations nachhaltig zu etablieren und am Markt zu halten? Wie können die außergewöhnlichen Locations mehr vermarktet und einfacher angeboten werden?
  3. AG Wissenschaft: Wie können wir es schaffen noch mehr wissenschaftliche Kongresse in die Stadt zu holen und diese auch hier zu halten? Wie können wir dazu die Partner aus der Wissenschaft in Berlin noch mehr an unsere Branche binden und diese als Botschafter für die jeweiligen Kongresse einsetzen?  
  4. Image Berlin: Welches Image hat Berlin, wenn es mal nicht mehr „hip“ oder „urban, unfertig“ ist? Was sind dann unsere Stärken?

Wir gratulieren dem Team vom visitBerlin Convention Office und all seinen Partnern für diese erfolgreiche und gelungene Umsetzung des ersten Berliner MICE Summit und sind gespannt, auf die Ergebnisse in 2018. Unser Geschäftsführer Bernd Wiedemann als Vorstand des visitBerlin Convention Partner e.V., welcher ebenfalls Mitveranstalter des ersten MICE Summit war, ist überzeugt von diesem Format und freut sich, die Themen, die unsere Branche in Berlin bewegen, weiter voran zu bringen.

  MICE Summit

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